Heiße Sommer mit extremen Temperaturen sind in Deutschland längst keine Ausnahme mehr – und stellen Eigentümer, Verwalter und Mieter vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnet Hitzeschutz neue Chancen: als Investition in die Substanz, Nutzbarkeit und Zukunftsfähigkeit von Immobilien.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll – und wo beginnt man?
Effektiver sommerlicher Wärmeschutz beginnt bei der Fassade, über Fenster und Rollläden bis hin zu Dachbegrünungen oder Sonnenschutzverglasungen. Besonders effizient sind außenliegende Systeme wie Markisen, Raffstores oder Fensterläden. Auch helle Fassadenfarben und Dachbeschichtungen tragen dazu bei, Aufheizung zu reduzieren. Für Flachdächer bieten sich Dachbegrünungen an:klimatisch sinnvoll und gut für die Lebensdauer der Bausubstanz. Ergänzend verbessert eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung die Luftqualität verbessern – auch in Hitzezeiten.
Empfehlungen für Eigentümergemeinschaften und Vermieter
Eigentümergemeinschaften sollten sich frühzeitig mit baulichen Maßnahmen zum Hitzeschutz auseinandersetzen. Der IVD weist darauf hin, dass für viele dieser Maßnahmen staatliche Förderprogramme zur Verfügung stehen.
Außenliegende Sonnenschutzsysteme – inklusive intelligenter Steuerung – ist z. B. über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) förderfähig. Im Rahmen der BAFA-Einzelmaßnahmen (BEG EM) werden 15% der förderfähigen Kosten bis maximal 30.000 Euro pro Jahr und Wohneinheit bezuschusst. Wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) eingebunden, steigt der Zuschuss sogar auf bis zu 20%, was Förderbeträge von bis zu 12.000 Euro ermöglicht.
Zusätzlich bietet die KfW mit den Programmen 358/359 zinsvergünstigte Ergänzungskredite bis 120.000 Euro je Wohneinheit, insbesondere für selbstnutzende Eigentümer mit einem Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro. Wer umfassender saniert und dabei ein KfW-Effizienzhaus-Niveau erreicht, kann über das Programm 261 sogar Kredite bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit und Tilgungszuschüsse von bis zu 20% erhalten.
Förderfähig sind neben Sonnenschutzmaßnahmen auch Dachbegrünungen, Dämmmaßnahmen, der Austausch von Fenstern, Installation energieeffizienter Lüftungsanlagen sowie Leistungen der Energieberatung und Baubegleitung. Alternativ kann auch der steuerliche Sanierungsbonus in Anspruch genommen werden – mit bis zu 20% steuerlicher Absetzbarkeit der Sanierungskosten.
Wertsteigerung statt Kostenfaktor
Wenn Hitzeschutz professionell geplant und umgesetzt wird, steigert er nicht nur die Wohnqualität, sondern auch den langfristigenImmobilienwert.
„Immobilien, die auch bei 35 Grad im Schatten komfortabel bewohnbar sind, werden künftig stärker nachgefragt – das wird sich auch im Preis widerspiegeln“, fasst IVD-Sprecher Stephen Paul zusammen.